
Von Metz nach Vandieres
Entfernung: 26,2 km
Unterkunft: Auberge des Voyageures
Der heutige Tag stand unter keinem guten Stern. Kaum dass wir unser Hotel verlassen hatten und Metz Richtung Südwesten entlang der Mosel den Rücken kehrten, fing es an zu regnen. Und dies sollte auch den kompletten Vormittag so bleiben.

Nach etwa einer Stunde machten wir unsere erste Pause unter einer Autobahnbrücke. Hier war es zwar ziemlich laut, aber zumindest trocken. Inzwischen war auch lauter Donner zu hören. Arne meinte, dass der Regen demnächst nachlassen soll und wollte gerne noch bleiben. Ich dachte mir, dann können wir ja weiter.

Leider wurde der Regen erstmal stärker und es gab einen ordentlichen Wolkenbruch, vor dem wir unter einer Linde Schutz suchten. Das half nur ein bisschen also gingen wir weiter. Immerhin hatten wir heute noch viele Kilometer vor uns. Jetzt waren auch langsam Arnes Schuhe und Socken durchnässt.
An einem Bahnhof fanden wir eine trockene Sitzgelegenheit und Arne hat versucht seine Füße zu trocknen und Socken zu wechseln – mit nassen Füßen bekommt man schließlich Blasen. Auf dem Weg dorthin begegneten wir meinem heutigen Tageshighlight: Ein Ziegenpaar was plötzlich vor uns auf dem Weg auftauchte. So ganz trauten wir der Sache nicht. Immerhin hatte der Bock ein ziemlich spitzes Geweih.

Gegen Mittag erreichten wir Novéant-sur-Moselle und suchten auf der Schwelle einer Kirche Schutz. Hier konnten wir uns kurz ausruhen, wurden kaum noch nass und konnten unser Baguette von gestern essen.

Nun wurde das Wetter langsam besser und eine Stunde später konnten wir trockenen Fußes weiter wandern.
Nach einigen Kilometern gelangten wir auf einen wunderschönen Pfad zwischen der Mosel und einem Seitenarm. Aber auch dieser Weg führte gefühlt endlos geradeaus.

Danach ging es weiter über Asphalt und wir trafen auch noch auf eine kleine Eidechse. Endlich angekommen in Vandieres wollten wir nur noch unser Zimmer beziehen, duschen und uns ausruhen.
Leider hat scheinbar meine Buchung nicht geklappt und das Hotel ist nun ausgebucht. Wir haben dann doch noch das letzte Zimmer für 105 € bekommen – ein großes Apartment. Beim Betreten des Zimmers kam uns eine junge Frau mit ihrem Hund entgegen, die schnell das Weite suchte.

Scheinbar war unser Zimmer das Lieblingszimmer des Hundes. Der ganze Boden und das Bett waren voller Dreck und Hundespuren. Nach einer Beschwerde beim Besitzer bekamen wir zumindest frische Laken, die der Chef höchstpersönlich für uns bezogen hat – auch wenn er dabei kurz vor Wut seine Brille ins die Ecke pfefferte. Naja, für eine Nacht wird es hoffentlich gehen…
Zumindest das Abendessen im Restaurant war preiswert und lecker. Dennoch sind wir froh, wenn wir morgen wieder unterwegs sind.